Die amerikanische Behörde FDA (Food and Drug Administration) warnt vor Süßstoffen wie Birkenzucker (auch Xylit, Xylitol genannt). Wir alle wissen, dass Schokolade für unsere Hunde schädlich ist. Andere süße Produkte werden von Hundehaltern jedoch häufig ignoriert, da es sehr viele verschiedene Produkte auf dem Markt gibt. Süßungsmittel mit einem pflanzlichem Ursprung, z. B. Stevia, werden häufig im Labor hergestellt. Viele Süßstoffe verursachen gastrointestinale Probleme bei Hunden. Der Süßstoff Birkenzucker kann sogar tödlich sein (1).
Mit der Zunahme an süßstoffhaltigen Produkten in den Supermärkten sind unsere Hunde immer mehr gefährdet.
Was ist Birkenzucker?
Birkenzucker, auch Xylit oder Xylitol genannt, ist ein zuckerähnliches Süßungsmittel. Die chemische Bezeichnung für Birkenzucker ist Xylitol und er wird in den Inhaltsstoffen meistens nur als “E 967” bezeichnet. Im Gegensatz zu Zucker wirkt sich der Süßstoff nicht so stark auf die Blutzuckerwerte aus und wird deswegen von Diabetikern bevorzugt. Ein weiterer positiver Effekt ist die antikariogene Wirkung. Studien zeigen, dass Karies durch den Süßstoff reduziert wird.
Während der Lebensmittelzusatz viele positive Effekte beim Menschen hat, wirkt Birkenzucker hingegen toxisch auf Hunde.
Welche Produkte enthalten Birkenzucker?
Birkenzucker wird am häufigsten in Kaugummi und diversen zuckerfreien Produkten verwendet. Typische Xylithaltige Produkte sind:
- Bonbons
- Zahnpasta
- Kapselmedikamente
- Mundspülwasser
- Vitamintabletten
- Zuckerfreier Sirup, Honig und Marmelade
- Erdnussbutter
- Diät-Eiscreme
- Backwaren (Kekse, Kuchen, etc.)
Warum ist Birkenzucker für Hunde schädlich?
Beim Menschen kann eine hohe Birkenzuckerzufuhr nur zu Problemen im Verdauungstrakt führen. Bei Hunden hingegen wird die Insulinfreigabe stark stimuliert. Hierdurch fällt der Blutzucker sehr stark. Gleichzeitig schädigt Birkenzucker die Leber unserer Vierbeiner.
Bereits 0,1 mg pro Kilogramm Körpergewicht können tödlich für unsere Hunde wirken. Durch einen unbehandelten niedrigen Blutzuckerspiegel kann es 1-3 Tage nach dem Verzehr von Birkenzucker zu Leberversagen kommen. Birkenzucker ist nicht nur für Hunde schädlich, sondern für nahezu alle Säugetiere.
Was sind typische Symphtome?
Typische Symptome können innerhalb von 30 Minuten nach der Nahrungsaufnahme auftreten. Je nach Nahrungstyp kann es jedoch bis zu 48 Stunden dauern, bis die nachfolgenden Symptome auftreten:
- Erbrechen
- Durchfall
- Apathie
- Schwäche
- Schüttelfrost, epileptischer Anfall
- Erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie)
- Ikterus (aufgrund der Leberzellnekrose)
- Blasse Schleimhäute (Verursacht durch Anämie / Blutarmut)
Was für eine Behandlung erwartet meinen Hund?
Dein Tierarzt wird deinen Hund je nach Symptomatik behandeln. Jeder Arzt hat seine eigene Behandlungsmethode. Wenn dein Hund Birkenzucker über 0,1 g/kg aufgenommen hat, wird empfohlen, umgehend eine Tierklinik aufzusuchen. Wende dich daher so schnell wie möglich an deinen Tierarzt.
Wenn dein Hund keine klinischen Symptome zeigt, kann dein Tierarzt den Magen reinigen, indem er den Hund erbrechen lässt und anschließend Aktivkohle verabreicht. Sollte dein Hund jedoch bewusstlos sein, werden die folgenden Parameter regelmäßig überprüft:
- Blutzuckerspiegel: Liegt der Blutzucker unter dem normalen Bereich, wird er mit einer glukosehaltigen Injektionsflüssigkeit behandelt.
- Leberenzyme: Die Leberenzyme werden regelmäßig auf Probleme untersucht. Darüber hinaus können Leberkonservierungsmittel oder Antioxidantien verwendet werden.
- Vitalparameter: Herzfrequenz, Puls, Körpertemperatur, Atemfrequenz und andere Parameter werden regelmäßig überprüft (2).
Wenn dein Hund eine schwere Anämie (Blutarmut) entwickelt, kann eine Vollbluttransfusion erforderlich sein.
Fazit
Was gut für uns Menschen ist, kann für unsere geliebten Vierbeiner tödlich wirken.
Bitte überprüfe immer die Inhaltsstoffe, bevor du dein Essen mit deinem Hund teilst, insbesondere bei süßen Lebensmitteln.
Versuche nicht, deinen Hund selbst zu behandeln und wende dich bei Problemen bitte unbedingt an einen Tierarzt.
Quellen:
1 – https://www.aspca.org/pet-care/animal-poison-control/toxic-and-non-toxic-plants/stevia
2 – Murphy, Lisa A., and Adrienne E. Coleman. „Xylitol toxicosis in dogs.“ Veterinary Clinics: Small Animal Practice 42.2 (2012): 307-312.
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