Der Sommer hat uns mittlerweile vollkommen erreicht. Nicht nur du, sondern auch unsere vierbeinigen Freunde freuen sich bereits auf das warme Wetter. Aber aufgepasst: Ein zu langer Aufenthalt in der Sonne bringt einige Gefahren mit sich. Nahezu täglich hört man von Hunden, die bei solch einer starken Hitze im Auto zurückgelassen wurden. Genau wie Menschen können auch Hunde einen Hitzschlag erleiden. In diesem Artikel erfährst du alle relevanten Informationen zu diesem Thema und wie du deinen Hund optimal bei starker Hitze schützen kannst.
Was ist ein Hitzschlag?
Ein Hitzschlag kann entstehen, wenn ein Körper zu lange hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Die innere Körpertemperatur steigt deutlich über die Normaltemperatur hinaus. Der Kreislauf kann zusammen brechen und der Puls steigt und fällt sehr stark. Erbrechen und Krämpfe sind nicht selten. Im schlimmsten Fall kann das sogenannte Hyperthermiesyndrom zum Tod führen.
Was ist ein Hyperthermie?
Als eine hohe Körpertemperatur (oder Hyperthermie) wird der Zustand bezeichnet, wenn die Körpertemperatur die Normaltemperatur überschreitet (1). Hyperthermie ist ein Symptom eines Hitzschlages. Ein Hitzschlag wird aus diesem Grund auch Hyperthermiesyndrom genannt. Hyperthermie kann nicht nur von einem Hitzeschlag, sondern auch von starker Bewegung, Infektionen, Medikamenten oder Vergiftungen ausgelöst werden.
Normalerweise versucht unser Körper, seine normale Temperatur trotz der äußeren Umgebung konstant zu halten. Bei heißem Wetter fängt er an zu schwitzen, bei kaltem Wetter wärmt er sich automatisch auf. Obwohl Hunde und Katzen ebenfalls Warmblüter sind, können Sie nicht schwitzen.
Wie beeinflusst die Hitzeschlag mein Tier?
Hohe Temperaturen sind nicht nur für Tiere sondern auch für Menschen schädlich, da sie die Enzyme in unserem Körper direkt beeinflussen. Während die Enzyme bei normaler Körpertemperatur gut funktionieren, nimmt ihre Funktion bei zu niedrigen und hohen Temperaturen ab.
Spezies | Körpertemperatur |
Hund | 37,5℃- 39,0℃ |
Katze | 38,1℃- 39,2℃ |
Wenn die Körpertemperatur beispielsweise unter 34℃ sinkt, kann Sie vom Tier nicht reguliert werden. Eine Temperatur von 27℃-29℃ Grad vermag sogar zu Herzproblemen führen. Einer Körpertemperatur oberhalb von 45℃ kann zu irreversiblen Verletzungen im Gehirn und anderen Organen führen. Teilweise enden diese Verletzungen tödlich.
Risikofaktoren
Ein Hitzschlag kann Katzen und Hunde jeden Alters und jeder Rasse betreffen. Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen das Risiko. Hunde und Katzen kühlen ihren Körper durch einen Verdunstungsprozess, genauso wie Menschen. Das Abkühlen ist bei feuchtem Wetter jedoch viel schwieriger, da Wasser schlechter verdunstet.
- Ältere, fettleibige oder kranke Tiere sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Gleiches gilt für junge Hunde.
- Langhaarige Rassen und Tiere mit dichtem Fell haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Sie können sich schwer abkühlen.
- Brachyzephalische*, also kurzköpfige Hunde und Katzenrassen sind stärker von der Hitze betroffen. Der Grund dafür ist, dass ihre Nasen kurz sind, die Nasenlöcher schmaler und sie einen länglichen Weichgaumen haben. Bei dieser Erscheinung ist es schwierig, die Körpertemperatur zu regulieren und eine Hyperthermie kann auch bei normalen Temperaturen auftreten.
*Brachyzephalischen Rassen sind: Bulldoggen (Französisch, Englisch), Mops, Boxer und Shih Tzu.
Was sind die Symptome eines Hitzschlags?
Ihr Hund oder Ihre Katze kann eine unterschiedliche Toleranz gegenüber hohen Temperaturen zeigen. Bei Katzen kommt es nur selten zu einem Hitzschlag.
Wenn die Körpertemperatur deines Haustieres jedoch 41℃ übersteigt, können die folgenden Symptome auftreten:
- Blindheit
- Bewusstlosigkeit
- Erhöhter Herzschlag
- Orientierungslosigkeit
- Schnelles Atmen
- Erhöhter Speichelfluss
- Rote Farbe bei hellem Zahnfleisch
- Zyanose: Violette Farbe der Schleimhaut.
- Organversagen: z.B. Reduktion oder Fehlen der Harnleistung aufgrund von Nierenversagen.
- Erbrechen (kann Blut enthalten)
- Blutiger Stuhl
- Neurologische Defekte im Zusammenhang mit einem Hirnödem; Anfall
- Koma
Was kann ich unternehmen?
Bei einem Hitzschlag ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Deshalb solltest du deinen Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen. Denke daran, dass dein Hund intensiv betreut werden muss und die Dauer der Behandlung 2-3 Tage dauern kann.
- Vor dem Tierarztbesuch sollst du die Körpertemperatur senken, indem du das Fell deines Hundes mit Wasser befeuchtest. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist!
- Mit einem feuchten Handtuch kannst du die Innenseite der Pfoten deines Hundes, den Nacken und die Innenflächen seiner Beine kühlen.
Versuche nicht deinen Hund zu füttern, wenn er ohnmächtig ist.
Verzichte auf Eis oder eiskaltes Wasser, um die Körpertemperatur des Hundes zu senken! Sehr kalte Anwendungen führen zu einem Wärmeschrumpf, da sie zu einer Verengung der Gefäße führen.
Was für eine Behandlung erwartet mein Tier?
Es gibt kein spezifisches Medikament, welches das Hyperthermiesympthom behandelt. Dein Tierarzt wird die Körpertemperatur deines Haustieres weiterhin abkühlen. Neben der Sauerstoff- und Flüssigkeitsbehandlung wird ggf. eine Behandlung der Schäden an Organen wie Gehirn, Niere, Magen und Darm durchgeführt.
Die Auswirkungen der globalen Erwärmung erreichen lange nicht mehr nur uns Menschen, sondern auch unsere Tiere. Die Sommermonate sind noch heißer als zuvor und bedrohe einen Großteil der Lebewesen auf der Erde. Im Sommer 2003 soll eine Hitzewelle in Europa 73.000 Menschenleben gefordert haben (3). Hohe Temperaturen betreffen nicht nur Menschen, sondern auch unsere vierbeinigen Freunde. Es ist unsere Verantwortung, ihr Leben zu retten.
Quellen:
- https://en.wikipedia.org/wiki/Heat_stroke
- https://www.avma.org/public/PetCare/Pages/Hot-Cars-and-Loose-Pets.aspx
- https://en.wikipedia.org/wiki/2003_European_heat_wave